Geschichte
Es war einmal...
Der Verein „Guggemuusig Schlangefänger 1964 Basel“ wurde anno 1964 in Basel gegründet. Leider sind heute die verlässlichen Angaben nicht mehr bekannt, durch wen, wann und wo die Gründung genau stattgefunden hat. Aber Hauptsache, es ist passiert! Sicher ist jedenfalls, dass der Name „Schlangefänger“ vom Baseldeutschen Ausdruck „Schlangefängerei“ kommt und so viel bedeutet, wie die Leute an der Nase herumzuführen. Das ist auch bis in die Gegenwart so geblieben. „Me waiss nie, was d‘Fänger wieder astelle!“
So waren die „Fänger“ in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens auch unter dem Namen „Fremdgänger“ an der Fasnacht unterwegs. Wer weiss, vielleicht wiederholt sich das wieder einmal in der neueren Zeit. Seit dem Gründungsjahr 1964 bis heute war die Guggemuusig Schlangefänger 1964 stets bemüht, an der Basler Fasnacht ein Sujet auszuspielen und sich immer mit einem neuen ausgefallenen Sujetkostüm an der Fasnacht zu präsentieren.
Auch musikalisch ging unsere Gugge immer ein wenig andere Wege. So wurde in den 80er Jahren mehr der Dixie gepflegt und in den 90er Jahren wurde zum Samba gewechselt, welcher zu diesem Zeitpunkt in Basel einzigartigwar. Im Jahre 1988 hat uns das letzte Gründungsmitglied altersbedingt verlassen. Ein Jahr später feierten die Fänger ihr 25-jähriges Bestehen als „Louis Armstrong" im silbernen Kostüm. 1994, also zum 30-jährigen Bestehen, liessen sich die Fänger was ganz Besonderes einfallen und liefen an der Fasnacht mit dem pink-weissen Waggis. 1999 feierten wir unser Jubiläum mit einem grossen Gala-Abend und an der Fasnacht liefen wir mit unserem Stammkostüm als Schlange durch die Gassen. Unvergessen in dem Jubiläumsjahr bleiben sicher auch die Auftritte am Charivari.
Im Jahr 2004 war der Bestand der Gugge zwar nicht gross, was uns aber nicht davon abhielt standesgemäss zu feiern. 2005 kam dann der grosse Wechsel: Dank guter Kontakte zu Mitgliedern einer anderen Gugge, die einen neuen Verein suchten, konnte der Bestand von sieben Mitgliedern auf 21 Aktive erhöht werden. Mit den vielen neuen Gesichtern, die offen und herzlich von den „Alten“ aufgenommen wurden, kam auch ein neuer, frischer Wind. Der Anfang war schwer, denn über die Hälfte der neuen waren „blutige Anfänger“ und hatten noch nie ein Instrument in der Hand. Jedoch konnte nach der ersten tollen Fasnacht auch musikalisch ein Wechsel vorgenommen werden, so dass wir heute das Publikum wieder in alter Frische begeistern können.
Natürlich beschränkt sich unsere Aktivzeit nicht nur auf die drei schönsten Tage im Jahr. So kann man uns bei diversen Stadtfesten, Ständeli bei anderen Guggen, Geburtstagen und Festen sehen. Wir führten auch eigene Veranstaltungen durch, wie unser traditionelles Plausch-Beachvolley-Ball Turnier und Sommerendfest im September. Im 2007 starteten wir unseren ersten „Grossanlass“ mit der R-Evolution Pt.1, in Anlehnung an den grossen Umbruch (Revolution & Evolution). Ein Anlass, der sich als Tradition im Zweijahres-Rythmus etablieren sollte.
2009 hiess es 45 Jahre Schlangefänger. Passend zum Jubiläum gab’s unser neues Stamm-Kostüm, ein eleganter Schlangen-Lord, angeführt vom grossen Schlangenbändiger. Wir haben unsere erste eigene CD „Snake Attack“ aufgenommen und veröffentlicht.
Im 2014 feierten wir uns 50-Jahr-Jubiläum mit dem grossen Jubiläumsfest "50 Joor Schlangefängerei" im KuSpo-Zentrum in Münchenstein. Höhepunkt war die Vorstellung unseres neuen Stammkostüms, das wir nur wenige Wochen später mit viel Stolz an der Basler Fasnacht präsentierten.
Weitere fünf Jahre später feierten wir im 2019 unser 55-Jahr-Jubiläum. Das nahmen wir zum Anlass, uns auf den eigentlichen Ursprung unseres Vereins, nämlich die "Schlangefängerei", zu besinnen und uns von der Schlange als fixer Kostüm- und/oder Larvenbestandteil zu verabschieden. Entstanden ist das neue Stamm-Kostüm "Schlangefänger", ein jüngerer, edler und gleichzeitig frecher "Cheib", begleitet und angeführt durch einen älteren, ebenfalls edlen und weisen "Schlangefänger"-Major.
In den Jahren 2020 und 2021 mussten wir, wie alle Vereine in Basel wegen eines heimtükischen Virus, die Fasnacht auslassen.
Im 2022 fand die Fasnacht in einer anderen Form statt. Erlaubt war das «Gässle» durchgehend während 72 Stunden, vom Montag um 4 Uhr morgens bis am Donnerstag um 4 Uhr morgens. Die Fasnacht beststand in diesem Jahr also aus «drei Daag gässle». Es gab leider keinen Cortège. Wir haben uns in diesem Jahr dafür entschieden unser Kostüm vom 2020 zu präsentieren. Sujet: "d'Hoffnig schtirb z'letscht" / Major: E Gloon / Spiil: hoffnigsvolli Gimpfti.
Heute zählen wir rund 39 Aktivmitglieder. Ein toller, gemischter Haufen mit viel Kameradschaft, Respekt und Spass.